Das Wissen der Tugend der Gerechtigkeit
Gestern ist Teil 3 der Tugendserie (Episode 29 – Der Tugendbegriff der Stoa) im Podcast „Der Weg der Stoa“ erschienen. In dieser Episode haben Anne Gehrmann und ich uns als Thema die Gerechtigkeit angeschaut. Im stoischen Sinne ist sie die Tugend, welche das Wissen darüber beschreibt, was in jeder Situation jedem Beteiligten zukommt. Ein Wissen, das in unserer Zeit, allein, wenn man an die gestrigen Ereignisse in Washington denkt, leider zu oft in eklatanter Art und Weise verletzt wird. Das Gerechtigkeitsverständnis der stoischen Philosophie ist dabei deutlich differenzierter als dies heute in Diskussionen über die Gerechtigkeit sichtbar wird. Zum einen wird im Verständnis dieser Tugend betont, dass jede Situation ihre eigene Interpretation der Gerechtigkeit benötigt. Die Stoa gibt uns also keinen allgemeinen Plan für gerechtes Handeln. Zum anderen gibt uns die Stoa aber Hinweise, woran wir gerechtes Handeln in einer gegebenen Situation erkennen können. Ein solches Handeln sollte
· angemessen sein, also die Bedürfnisse der Beteiligten und den Kontext einer Situation berücksichtigen,
· freundlich sein, also wohlwollend und zugewandt ausgeführt werden,
· aufgeschlossen sein, also mit offenem Herzen und positiver Grundstimmung dem anderen gegenüber durchgeführt werden,
· kameradschaftlich sein, also aus tiefer menschlicher Verbundenheit heraus ausgeführt werden.
Ist das alles? Nein, die Stoa gibt uns noch weitere Hinweise, aber allein schon diese Liste zeigt uns mehr als deutlich, was in Washington gestern eklatant missachtet wurde und warum die von Donald Trump und J. D. Vance gezeigten Verhaltensweisen im tiefsten Sinne ungerecht waren.
Wer mehr über die Tugend der Gerechtigkeit erfahren möchte, findet diese Episode in unserem Podcast „Der Weg der Stoa“ (https://lnkd.in/guNEuu79).
Wer die Episode direkt aufrufen möchte, findet sie hier:
In der nächsten Woche beschäftigen wir uns mit der Tugend der Mäßigung. Viel Spaß beim Hören.
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