In dieser Folge stellt Alex seine stoische Morgenreflexion vor, welche er jeden Morgen zur Einstimmung in den Tag nutzt. Die Morgenreflexion ist dazu gedacht, den Tag mit einer Reflexion stoischer Prinzipien und Einsichten zu beginnen und somit die Wahrnehmung für den Tag zu schärfen. Welche Bedeutung die einzelnen Passagen der Reflexion aus stoischer Sicht haben, wird Gegenstand des Gesprächs von Anne und Alex in der nächsten Episode sein.
Der Text der Morgenreflexion wird in der übernächsten Folge ergänzt werden, um eine Abendreflexion, welche in ähnlicher Struktur am Ende des Tages dabei helfen kann, den Tag mit einem stoisch inspirierten Blick, auf alles was an diesem Tag passiert ist, zu beenden.
Die Episode findet sich hier:
Der Text der Morgenreflexion findet sich anbei:
Stoische Morgenreflexion
(für das tägliche Innehalten und Sprechen)
Ich bin, wer ich bin –
das Ergebnis dessen, was ich geworden bin.
Ich habe einen Körper,
einen Geist
und die Vernunft –
ein Geschenk des Kosmos.
Ich bin Teil dieses großen Ganzen,
in dem alles miteinander verbunden ist –
geschaffen füreinander,
vereint durch das Prinzip der Sympatheia.
Nichts in diesem Kosmos bleibt ohne Wirkung.
Jede Wirkung bringt Veränderung.
Möge ich heute die Veränderung sein,
zu der der Kosmos mich ins Leben gerufen hat.
Heute werde ich wirken –
als Mutter oder Vater,
als Tochter oder Sohn,
als Partner, Freund, Mitmensch –
in tausend Rollen.
Möge mich dabei die innere Weisheit führen –
in Form von
praktischer Klugheit,
Mäßigung,
Mut
und Gerechtigkeit.
Möge die Wahrheit des Kosmos
und die Klarheit meines Geistes
mein Handeln leiten –
in Verbundenheit,
in Vernunft.
Möge ich stets daran denken,
dass ich frei bin –
dass nichts mich hindert,
im Innersten das Richtige zu wählen.
Möge ich achtsam sein –
und nicht vorschnell urteilen.
Möge ich meine Gedanken prüfen –
denn aus Gedanken wird Handlung.
Möge ich auf meinen inneren Daimon hören –
auf seine prüfende,
stille Stimme.
Werde ich fehlen?
Gewiss.
Kann ich mich bessern?
Ohne Zweifel.
Möge ich die Kraft haben,
das zu akzeptieren, was ich nicht ändern kann –
und den Mut, zu handeln,
wo mein Beitrag möglich ist.
Mit dem Wissen,
dass auch Scheitern zum Weg gehört.
Möge ich Missgunst, Neid, Selbstsucht,
Ungeduld und Unwissenheit
mit Großherzigkeit
und Wohlwollen begegnen.
Wir alle lernen noch –
und uns alle führt die Unvernunft
immer wieder in die Irre.
Möge ich den Dingen ihren wahren Wert beimessen –
sie weder überhöhen,
noch schmälern.
Möge ich Übertreibung und Mangel
als das erkennen, was sie sind –
und sie loslassen können.
Möge ich dankbar sein für diesen Tag –
und ihn im Einklang leben
mit mir selbst,
mit den Menschen um mich
und mit dem Kosmos.
Möge mich dabei die kosmische Vernunft leiten –
und meinem Leben Richtung und Ziel geben,
bis die Homologia in mein Leben tritt.
Autor: Alexander Zock
Schreibe einen Kommentar