Hallo und herzlich willkommen zur Episode 7 des „Wegs der Stoa“. Ich freue mich, dass Du wieder auf dem Weg der Stoa dabei bist. Heute möchte ich kurz mit einem persönlichen Hinweis starten. Die Podcast-Folgen des Wegs der Stoa sind momentan etwas weniger häufig verfügbar als ursprünglich geplant. Das liegt daran, dass ich aktuell noch bis in den Sommer hinein an einem Buchprojekt arbeite und dadurch mit meiner verfügbaren Zeit etwas haushalten muss. Ich werde aber trotzdem versuchen in etwas unregelmäßigeren Abständen, immer wieder eine kleine Wegstrecke auf dem Weg der Stoa weiterzugehen. Ich danke Euch für Euer Verständnis und freue mich, wenn Ihr dem Weg der Stoa auch weiterhin treu bleibt.
Aber jetzt zu der heutigen Folge. Ich habe mich kürzlich im Rahmen meiner Arbeiten an dem eben erwähnten Buchprojekt etwas intensiver mit der Methode des sokratischen Gesprächs beschäftigt. Im Rahmen dieser Arbeit habe ich auch das Buch von Ward Farnsworth „The Socratic Method“ gelesen und kann es nur empfehlen. Farnsworth erklärt in seinem Buch auf sehr inspirierende Art und Weise die Gesprächstechnik des Sokrates, wie sie z. B. In den frühen Dialogen Platons zu lesen ist, in denen Sokrates seine Gesprächspartner immer wieder in Dialoge zu philosophischen Themen verstrickt. Hierbei zeigt sich, wie systematisch Sokrates in diesen Gesprächen vorgeht. Besonders erwähnenswert finde ich in diesem Zusammenhang, dass Sokrates in seinen Gesprächen nie versucht recht zu haben. Er begleitet viel mehr andere durch seine Fragen in ihrem Gedankenprozess und weist Sie nur daraufhin, wenn sie in ihrem Denken einen Widerspruch aufzeigen. Auf diese Art und Weise verhilft Sokrates seinen Gesprächspartnern dazu, eigene Einsichten zu formulieren. Sokrates Mutter, selbst Hebamme, soll seine Gesprächstechnik daher auch als „Hebammenkunst“ (griechisch „Mäeutik“) bezeichnet haben.
Ich hatte mich für Sokrates Gesprächstechnik interessiert, da die Stoiker sich in vielerlei Hinsicht als Schüler bzw. Nachkommen Sokrates verstanden und der Stoiker Epiktet in seinen Diskursen häufig auf diese sokratische Methode zurückgreift, wenn er sich mit einem Gesprächspartner unterhält. Ausgehend von diesen Überlegungen habe ich mich dann gefragt, ob man eine KI wie chatGPT eigentlich auch in ein sokratisches Gespräch verstricken könnte. Gedacht, getan. Das folgende Gespräch zwischen chatGPT und mir hat am 13.04.24 nachmittags stattgefunden und war für mich zum einen sehr spannend und zum anderen in seinem Ausgang tatsächlich auch etwas überraschend. Aber höre selbst liebe Hörerin, was sich in unserem Gespräch, welches sich um die Tugend des Mutes drehte, ergeben hat. Du hörst eine leicht korrigierte Version des Original-Transkriptes, in dem ich z. B. Tippfehler oder doppelte Wörter aus meiner Eingabe korrigiert habe. An den Antworten von ChatGPT (in der freien Version 3.5 verwendet) habe ich nichts verändert.
Das vollständige Transkript der Episode findet sich hier:
Wow, lieber Alex!
Dieser Podcast hat es für mich sehr in sich … nicht nur, dass die Idee sehr ausgefallen ist mit ChatGPT in den Dialog einzusteigen (zumindest für mich und in dieser Tiefe), sondern eben auch Deine Fragen und das Zusammenbringen, bzw. Präsentieren des Dialogs im Podacst und hier in geschriebener Form.
Danke dafür.
Herzlichst Claudia
P.S.: ich werde so frei sein und Deine Idee in meinem Podacst „Töne & Temperamente“ zum Thema/Leben/Wirken/Sein eines Komponisten oder „Musik allgemein“ aufgreifen – DANKE für den Impus.
Liebe Claudia,
Das freut mich sehr und sehr gerne!! Liebe Grüße Alexander