Diese Episode führt in die Übungspraxis zur stoischen Achtsamkeit ein. Nach dem in Episode 22 in diesem Podcast bereits das Konzept der stoischen Achtsamkeit aus philosophischer Perspektive im Fokus der Betrachtung stand, geht es in dieser Folge darum, die Praxis dieses Konzeptes kennenzulernen und einzuüben. Die Folge teilt sich hier zu zwei Blöcke. Der erste Block bietet eine kurze Einführung in die Praxis der stoischen Achtsamkeit. Im zweiten Block (ab Minute 11:30) findet sich eine angeleitete Übung zur stoischen Achtsamkeit.
Wer die Übung für sich selbst durchführen möchte, findet anbei die Anleitung aus der Podcastfolge:
Übung zur stoischen Achtsamkeit
Setz Dich gemütlich hin und achte darauf, dass es Dir nicht zu kalt ist. Hol Dir gerne eine Decke und stelle sicher, dass Du ein paar Minuten Ruhe für Dich haben kannst. Achte darauf, dass Du auch etwas zu Schreiben neben Dir liegen hast und Du in Ruhe einen Ort findest, an dem Du schreiben kannst.
Wenn das gegeben ist, dann atme tief durch. Atme in Deinem Tempo ein und atme in Deinem Tempo auch aus. Schließ vielleicht auch Deine Augen. Wiederhole dieses bewusste Atmen noch 3 x Mal.
Stell Dir jetzt eine Situation vor, in der etwas passiert ist, was Deine Aufmerksamkeit bindet, dies kann die momentane Erinnerung an ein Ereignis oder auch der Gedanke an ein mögliches Ereignis sein. Stell Dir vor, dass Du Dich in dieser Situation befindest. Dass Du mittendrin bist. Dies könnte jetzt eine Alltagssituation wie Dein letzter Brötcheneinkauf sein, es könnte aber auch sein, dass Du Dir ein Gespräch vorstellst, welches in Dir Unsicherheit auslöst. Nimm Dir Zeit, eine solche Situation auszuwählen. Manchmal kann es hier z. B. helfen, wenn Du Dir vorstellt, dass Du vor einer großen Wand mit Videos von bereits geschehenen oder zukünftigen Situationsaufnahmen stehst. Gehe diese Wand gedanklich durch und schau, wo Deine Aufmerksamkeit anhält. Wähle dann dieses Video und versetze Dich in die entsprechende Situation. Stell Dir hierzu den Kontext vor, der diese Situation einbettet. Denke an andere Personen, welche an dieser Situation beteiligt sind. Wie ist das Licht? Wie ist die Temperatur? Was hörst Du? Was siehst Du? Lass diese Situation auf Dich wirken.
Jetzt achte darauf, welchen Impuls diese Situation in Dir hervorruft? Was spürst Du? Willst Du etwas sagen? Willst Du Dich bewegen? Willst Du etwas verändern?
Jetzt frage Dich, was würdest Du diesem Impuls für einen Namen geben? Geht es um Ärger? Geht es um Vermeidung? Geht es um Zuwendung? Worum es auch immer geht, versuche einen passenden Namen für Dein Vorhaben zu finden.
Wenn Du Dir Dein Vorhaben jetzt anschaust, gehe den folgenden Fragenkatalog durch. Du musst nicht alle Fragen beantworten. Suche Dir die Fragen oder die Frage aus, welche in Dir aktuell die größte Resonanz hervorrufen.
- Was fühle ich körperlich, in dem Moment, in dem ich den Impuls fühle?
- Welches Gefühl begleitet den Impuls, welchen ich spüre?
- Dominiert mein Empfinden oder mein Gefühl den Impuls, den ich verspüre?
- Welche Botschaft steht hinter meinem Empfinden oder meinem Gefühl und was sagt diese Botschaft über mich und meine Sicht auf die Situation aus?
- Wenn ich dem Impuls, der sich hier zeigt, innerlich zustimme, was für eine Person werde ich dann?
- Wie würde sich ein stoischer Weiser in der Situation verhalten?
- Was wäre an der Handlung anders, wenn sie sich nur auf den aktuellen Moment und nicht auf Vergangenes oder Zukünftiges beziehen würde?
- Wie würde diese Handlung aussehen, damit sie praktisch weise würde?
- Wie würde diese Handlung aussehen, damit sie maßvoll wäre?
- Wie würde diese Handlung aussehen, damit ich sie als mutig ansehen könnte?
- Wie würde diese Handlung aussehen, damit sie gerecht würde?
- Was müsste ich an dieser Handlung verändern, damit sie in sich konsistent wäre?
- Was müsste ich an dieser Handlung verändern, damit sie die Art und Weise berücksichtigen würde, wie der Kosmos sich entfaltet?
- Wie müsste ich handeln, damit ich mit mir selbst in Übereinstimmung wäre?
- Wie müsste ich handeln, damit ich mit meinen Mitmenschen sowie dem Kosmos als Ganzem in dieser Situation in Übereinstimmung wäre?
Noch einmal.
- Was fühle ich körperlich, in dem Moment, in dem ich den Impuls fühle?
- Welches Gefühl begleitet den Impuls, welchen ich spüre?
- Dominiert mein Empfinden oder mein Gefühl den Impuls, den ich verspüre?
- Welche Botschaft steht hinter meinem Empfinden oder meinem Gefühl und was sagt diese Botschaft über mich und meine Sicht auf die Situation aus?
- Wenn ich dem Impuls, der sich hier zeigt, innerlich zustimme, was für eine Person werde ich dann?
- Wie würde sich ein stoischer Weiser in der Situation verhalten?
- Was wäre an der Handlung anders, wenn sie sich nur auf den aktuellen Moment und nicht auf Vergangenes oder Zukünftiges beziehen würde?
- Wie würde diese Handlung aussehen, damit sie praktisch weise würde?
- Wie würde diese Handlung aussehen, damit sie maßvoll wäre?
- Wie würde diese Handlung aussehen, damit ich sie als mutig ansehen würde?
- Wie würde diese Handlung aussehen, damit sie gerecht würde?
- Was müsste ich an dieser Handlung verändern, damit sie in sich konsistent wäre?
- Was müsste ich an dieser Handlung verändern, damit sie die Art und Weise berücksichtigen würde, wie der Kosmos sich entfaltet?
- Wie müsste ich handeln, damit ich mit mir selbst in Übereinstimmung wäre?
- Wie müsste ich handeln, damit ich mit meinen Mitmenschen sowie dem Kosmos als Ganzem in dieser Situation in Übereinstimmung wäre?
Nimm Dir jetzt 15 Min. Zeit und beantworte 1 – 3 dieser Fragen. Wiederhole diese Übung so oft, wie Du magst, lerne dabei Dein ICH kennen und übe Dein Selbst in der Begleitung Deines ICHs.
Schreibe einen Kommentar