In dieser Folge bespreche ich mit dem Coach und Berater Johannes Schulte Beckhausen den Zusammenhang zwischen der Stoa und dem von mir im Buch „Der Weg der Stoa in der Führung“ entwickelten Konzept der „Systemischen Kohärenzdynamik (SKD)“. Die SKD ermöglicht eine neue Sichtweise auf Organisationen, Teams, Dyaden und Personen sowie ihre zugehörigen Führungssysteme. Johannes hat die SKD schon mehrfach in der Praxis angewandt und teilt hier seine Erfahrungen mit uns.
Die Podcast-Folge mit Johannes Schulte Beckhausen findet sich hier….
Anbei ein kurzer Überblick über Kerngedanken der SKD.
Der Begriff „systemische Kohärenzdynamik“ (SKD) steht für ein neues integriertes Konzept zur Analyse organisationaler Settings. In diesem Konzept werden alle relevanten Systemebenen im Umfeld von Organisationen (Organisation, Team, Dyade, Person) zum ersten Mal integrativ beschrieben. Die Beschreibung ist hierbei systemisch und erfolgt nicht auf „semantischer Ebene“ (Inhalt), sondern auf „syntaktischer Ebene“ (Struktur). Mithilfe dieser auf Matthias Varga von Kibed zurückgehenden Art und Weise, Phänomene zu betrachten, erhält man die Möglichkeit, Ähnlichkeiten zwischen sehr unterschiedlichen Phänomenbereichen zu erkennen. Im Fall der „systemischen Kohärenzdynamik“ zeigt sich die Möglichkeit, die unterschiedlichen Ebenen organisationaler Settings trotz ihrer sehr unterschiedlichen „Semantik“ mit einer „syntaktischen Form“, welche in der SKD als Schema bezeichnet wird, zu beschreiben. Auf der Basis dieser gemeinsamen schematischen Beschreibung können die unterschiedlichen Ebenen im Umfeld einer Organisation konsistent zusammen gedacht werden, wodurch auch die Wechselwirkungen zwischen den Ebenen in den Blick treten.
Zusätzlich kann mit dem SKD auch ein neues Verständnis von Führung eingeführt werden, welches Führung funktional betrachtet. Der Grundgedanke ist hierbei, dass in der syntaktischen Struktur der einzelnen Systemebenen Spannungen auftreten können, welche für eine gute Entwicklung auf einer gegebenen Systemebene behandelt werden muss. Diese Funktion kommt im SKD-Framework der jeweiligen Führung auf den entsprechenden Systemebenen zu. Führung ist damit also eine Antwort auf systemische Spannungsprobleme auf den unterschiedlichen Systemebenen. Das Phänomen Führung löst sich so von „den Führenden“ und wird so, einer flexibleren Bearbeitung zugänglich macht. „Führende“ werden in diesem Bild zu an „Führung Beteiligte“, wodurch der hierarchisierende Beiklang von Wörtern wie „Führer“ oder „Führungskraft“ aufgelöst wird. Mithilfe des so konzipierten Führungsverständnisses wird es auch möglich, unterschiedliche Formen von Führung wie z. B. hierarchische Führung, kollegiale Führung, partizipative Führung oder auch Führung in holokratischen Modellen innerhalb eines Konzeptes zu reflektieren. Der SKD-Blick auf Führung erlaubt es weiterhin auch, Führung selbst mit Hilfe des SKD-Schemas zu betrachten. Hierdurch werden viele weitere Aspekte von Führung, wie z. B. die Notwendigkeit Führung zu organisieren, Führungskompetenzen auszubilden, Ziele von Führung zu definieren und nicht zuletzt auch die Notwendigkeit der Reflexion einer Führungskultur sowie die Führung von Führung in einem Konzept integriert. Führung wird hierdurch kompakt reflektierbar und viele ansonsten in der Führungsarbeit getrennte Aspekte von Führung werden hier das erste Mal konzeptionell in einem Schema („Führungskohärenzdynamik (FKD)“) zusammengeführt.
Last but not least beinhaltet das SKD-Framework auch die Möglichkeit, Entwicklungsprozesse auf den unterschiedlichen Systemebenen der SKD-Betrachtungsweise integriert verstehen und begleiten zu können. Die Entwicklungsperspektive orientiert sich hierbei an den Ansätzen der inneren Entwicklung aus dem Bereich der personalen Entwicklung, wie sie z. B. in den Arbeiten von Martin Permantier zu finden ist.
Am 14.11.-15.11.24 findet in Oberursel im Taunus ein erstes „SKD Base Camp“ statt, in dem die Grundgedanken der SKD vermittelt werden. Mehr Infos zu diesem Base Camp finden sich hier:
Infos zum SKD Base Camp:
Infos zu Johannes Schulte Beckhausen
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